Am nächsten Morgen starten wir zu einem Tagesausflug nach Westen zum Morte Point, vorbei am Seebad Ilfracombe zur Bucht von Woolacombe. Da wir für die Tour den ganzen Tag Zeit haben fahren wir nur kleine Nebenstraßen möglichst nah an der Küste. Dazu fahren wir zuerst durch das Valley of Rocks. Dort beginnt eine Privatstraße, die man aber gegen eine kleine Gebühr in eine Box befahren darf. Die Straße ist Abenteuer pur. Wir sind wirklich froh, dass uns auf der ganzen Strecke nur 2 Autos entgegengekommen sind. Und das an Stellen wo wir gut aneinander vorbeigekommen sind. Bei einem großen Traktor hätten wir alt ausgesehen.
Die Aussichten aufs das Meer sowie auf die dahinterliegende Landschaft sind Atemberaubend. Das Wetter ist nicht das Beste, aber das macht es hier aus. Die Lichtspiele von Wolken und Sonne. Kurz vor Combe Martin erreichen wir wieder die Hauptstraße. So fahren wir weiter über Ilfracombe immer der Küste entlang Richtung Woolacombe. Nach etwa eineinhalb Stunden erreichen wir dann den kleinen Ort Mortehoe, wo wir das Auto abstellen und ein Stück des South West Coast Path um den Morte Point herumlaufen.
Wanderung zum Morte Point
Die kleine Wanderung ist einfach nur schön. Vorbei am Friedhof des kleinen Orts laufen wir über von Schafen kurzgehaltene Wiesen auf eine kleine Anhöhe. Von dort hat man einen schönen Überblick über die umliegende Küste und den vor uns liegenden Weg. Wir steigen wieder etwas tiefer Richtung Küste und Treffen dort auf den South West Coast Path, dem wir dann nach links folgen. Der kleine Pfad führt über die Wiesen, vorbei an weidenden Schafen und kurz vor dem Mortepoint, dem westlichsten Punkt dieses Küstenabschnittes führ der Weg über Felsen.
Tritt man vorne aus dem Windschatten der Felswand wird man fast weggeweht. Wir genniesen hier einige Zeit die rauhe See. Da von der See her eine schwarze Wand auf uns zukommt ziehen wir schnell die Regenhose und die Regenjacke an. Kaum haben wir diese an so fängt es heftig an zu schütten und zwar ganz schön heftig. So laufen wir nun die andere Seite der kleinen Halbinsel zurück. Kurz darauf kommt auch schon wieder die Sonne herauf und wir sind trocken. Einkehrtipp: Im Smugglers Nest in Mortehoe trinken wir einen Kaffee und bekommen ein frisches Krabbensandwich. Einfach köstlich und urig ist dieses Pub allemal.
Strand von Woolacombe
Dann fahren wir zum 2 km entfernten Strand von Woolacombe. Direkt an der Straße gibt es ausreichend Parkplätze. Der Strand hier ist genial. Er ist etwa 3 km lang und fällt sehr sanft ins Wasser. Wenn es jetzt 30°C wäre könnten wir auch in Thailand sein. Aber die Temperatur lädt uns nicht zum Baden ein. Aber für die Engländer ist das kein Problem. Wie an vielen Stränden hier gibt es einen Abschnitt, wo die Lifeguart den Strand sichert und einige Schwimmer sich im Wasser tummeln. Wir beobachten ein paar Wellenreiter die hier auf die richtige Welle warten um dann einige hundert Meter auf der Welle zu reiten. Die Wanderung entlang des Strandes von Woolacombe ist ein Muss für alle die hierherkommen.
Saunton Sands Beach
Etwa 5 km weiter erwartet den Besucher schon das nächste Highlight, die Saunton Sands Beach. Eine gigantische 8 km lange Bucht mit schönem Sandstrand und dahinterliegendem Dünengebiet welches auch Naturschutzgebiet ist. Direkt oberhalb der Bucht gibt es einen kleinen Parkplatz für etwa 5 Autos. Wir haben Glück, dass gerade einer wegfährt und wir die Aussicht genießen können. Da es ziemlich heftig windet bleiben wir im Auto sitzen und beobachten hier die Kitesurfer die hier in dieser Bucht unterwegs sind und sich vom Wind über das Wasser treiben lassen und hoch über die Wellen springen. Auch das Lichtspiel der Wolken in der Bucht macht einen Halt hier zu einem einmaligen Erlebnis.
Exmoo
Nun fahren wir zurück nach Lynton. Da wir zeitig wieder zurück sind fahren wir noch ein Stück nach Osten. Nicht nur die Küste wird jetzt rauher, auch die Landschaft verändert sich, wenn man durch die Weiten der Moorlandschaft des Exmoors fährt, wo es noch bezaubernde kleine Dörfer gibt. Hier finden wir noch viel Ursprünglichkeit und treffen auch auf eine kleine Gruppe der bekannten Exmoor Ponies.
Da uns das uns das rustikale Essen im “Blue Ball Inn” gestern so überzeugt hat fahren wir wieder dorthin und genießen Lammkoteletts, Entenbrustfilet und selbstgebrautes Ale, sowie als Nachtisch den legendären Sticky Toffee Pudding. Übernachtung wieder im Longmead House B&B in Lynton.