Nach einem unvergesslichen Flug von Pokhara nach Jomosom durch die Kali Gandaki liefen wir hinauf nach Muktinath (3800 mNN). Nach dem Besuch dieses Pilgerortes ging es zwischen den Eisflanken von Dhaulagiri und Nilgiri durch die tiefste Schlucht der Erde, dem Kali Gandaki Tal zurück nach Pokhara. Die Strecke, eine alte Salzkarawanenroute nach Mustang, führte uns über viele kleine Dörfer. Wer gerne Kultur und Trekking miteinander verbindet, für den ist diese Tour genau das Richtige.
Frankfurt nach Kathmandu
Heute soll es endlich losgehen, nach so viel Warten, ob wir wegen der politischen Lage überhaupt fahren würden, geht es gegen 15 Uhr zum Zug – auf Grund des Schneechaos fällt der jedoch wegen eines umgestürzten Baumes erst mal aus. Kurz entschlossen nehmen wir einen Mietwagen, bringen ihn jedoch nach ein paar Kilometern wieder zurück – er hat nur Sommerreifen und auf den Straßen rund um Frankfurt gibt es wohl bereits kilometerlange Staus. Also doch Zug fahren – der Himmel hat ein Einsehen mit uns, und wir schaffen es tatsächlich noch pünktlich nach Frankfurt.
Wir checken bei Quatar Airways ein, Abflug wäre eigentlich um 22.30 Uhr , wegen der Schneemassen heben wir jedoch erst mit 2-stündiger Verspätung ab. Der Anschluss in Doha ist uns jedoch sicher, deshalb können wir nach dem Essen während des 5-stündigen Fluges auch beruhigt ein bisschen schlafen. In Doha hat die Maschine auch 2 Stunden Verspätung, jetzt liegen aber nur noch 4 Stunden Flug vor uns. Bei der Einreise geht alles sehr schnell, das Visum (30 $) dauert auch nicht länger als bei der Schlange, welche mit Visum angekommen sind. Das Einzige, was ewig braucht, sind die Koffer, besonders die aus Frankfurt. Vor dem Flughafen in Kathmandu erwartet uns bereits Krishna Puri – unser Reiseleiter für die nächsten zwei Wochen. Mit 2 anderen kleinen Gruppen fahren wir zum Hyatt-Regency, wo wir zwei Nächte verbringen werden, bevor es zum Trekking weitergeht. Die Fahrt mit dem Bus ist wieder ein richtiges Abenteuer und es gibt unterwegs so viel zum Staunen. Zum Abendessen gibt es ein Buffet im Hotel – wir bedienen uns beim indischen Essen. Nach einer angenehmen Unterhaltung mit Krishna fallen wir müde in unsere Betten.
Kathmandu
Nach einem ausgiebigen Frühstück erkunden wir erst mal unser Hotel, bevor wir uns um 9 Uhr auf den Weg zu unserem ersten Ausflug machen. Mit dem Taxi geht es nach Thamel, wo wir erst einmal Geld wechseln. Dummerweise haben wir keinen Ausweis dabei, d.h. es gibt auch keine Quittung dafür und ohne Quittung kann man nicht zurücktauschen. Dann müssen wir halt alles ausgeben.
Durch die vielen Gassen voller kleiner Läden geht es weiter in Richtung Durbar Square, dem Königsplatz in Kathmandu. In einem Dachcafé stärken wir uns mit einer Cola. Am Palast der Kumari dürfen wir nach einer kleinen Spende auch einen Blick auf die Kindgöttin werfen. Danach erwerben wir, nach zähen Verhandlungen mit dem Besitzer eines Ladens, ein Thanka mit einem Lebensrad. Außerdem besorgen wir uns noch Briefmarken und Postkarten. Durch die New Road geht es weiter und dann mit dem Taxi, durch viele enge Straßen nach Patan. Diese zweite Königsstadt im Kathmandutal kennen wir ja schon von unserem ersten Besuch, die Atmosphäre am Durbar Square ist jedoch wieder einmalig. Vorher gibt es jedoch im Café du temple noch ein leckeres Mittagessen.
Am späten Nachmittag gehen wir von unserem Hotel aus zur Stupa von Bodnath – gerade kurz vor Sonnenuntergang kommen besonders viele tibetische Pilger und Mönche zu diesem größten tibetischen Heiligtum in Nepal. Die Atmosphäre ist sehr angenehm und wir können uns kaum losreißen. Allerdings haben wir keine Taschenlampe dabei und wollen den Rückweg nicht im Stockdunkeln antreten.
Kathmandu nach Pokhara
Heute starten wir um 8 Uhr zu unserer Tour nach Pokhara. Quer durch Kathmandu geht es auf den Highway für die nächsten 205 km. Auf Grund des dichten Verkehrs kommen wir nur langsam voran und nach ein paar Kilometern stecken wir im Stau fest – für 30 km benötigen wir gut 3 Stunden. Danach geht es jedoch glücklicherweise zügig weiter – vorbei an Terrassenfeldern, rechts von uns fließt bald der Trisuli. Auf der Straße sind jede Menge Busse und Tata-LKW unterwegs. Außerdem immer wieder Menschen, so dass die Fahrt nie langweilig wird. Um die Mittagszeit kehren wir in einem Restaurant mit toller Sicht über den Fluss ein – es gibt Daal baht mit Gemüse und Pickles.
Weiter geht es über Mugling, wo unser Fahrer eine Zwangs-Schlafpause einlegt, da ihm beim Fahren immer wieder die Augen zufallen. Auf den letzten Kilometern bis Pokhara gibt es überall Strassen- und Personenkontrollen für Nepalis. Auch das Lakeside-Viertel wird scharf bewacht, da sich dort die königliche Residenz befindet und der König gerade vor Ort weilt. Ganz in der Nähe liegt auch unser Hotel, das “”Trek-O-Tel””, eine empfehlenswerte, ruhig gelegene Unterkunft. Nach dem Einchecken bummeln wir noch an der Lakeside entlang und schreiben ein paar Mails. Zum Abendessen gibt es frischen Fisch aus dem See mit Pommes. Danach besprechen wir noch anhand einer Karte die Route für den Kali-Gandaki-Trek, denn morgen früh geht es weiter in die Berge.
Pokhara nach Jomsom
Um 6 Uhr fahren wir mit dem Taxi zum Flughafen zu unseren Flug nach Jomsom (2500 m). Mit etwas Verspätung hebt die kleine Propellermaschine der Cosmic Air (16 Personen) um kurz nach 7h ab zu einem abenteuerlichen Flug entlang der Berge durch die Schlucht des Kali Gandaki. Sogar eine Stewardess mit Sari befindet sich an Bord. Als wir landen ist es knapp über 0°, aber die Sonne scheint und wir haben bei strahlend blauem Himmel freie Sicht auf die Berge, endlich sehen wir die ersten 7000er und 8000er: Nilgiri und Daulaghiri! Vom Flugplatz aus sind es nur ein paar Schritte zum “”Hotel Majesty””. Hier stoßen auch unsere beiden Sherpa-Träger Pemba und Purba sowie unser Sherpa-Führer Jangbu zu uns, die uns während des kommenden 10-tägigen Trekkings begleiten werden. Nach dem Zimmerbezug beginnen wir gleich eine kleine Wanderung zum Eingewöhnen. Über eine Hängebrücke wandern wir zum Dorf Thini auf der anderen Seite des Flusses und besichtigen die dortige Gompa. Die buddhistischen Klöster hier erinnern uns sehr an die Klöster in Ladakh – man kann sich nicht vorstellen, dass hier eine so große Entfernung dazwischen liegt. Weiter geht es zum Thumpa See und der dortigen Gompa mit vielen Wandmalereien. Nach unserer Rückkehr in Jomsom gibt es erst mal Mittagessen mit veg. Thali, bevor wir uns zu einem Mittagsschlaf zurückziehen. Danach erkunden wir noch ein bisschen den Ort und bald geht auch schon die Sonne unter. Außerdem weht am Nachmittag ein sehr starker Wind, so dass wir uns im “”Magic Bean Café”” bei einem Tee und einem leckeren Stück Apfelkuchen nochmals aufwärmen. Zum Abendesse im Hotel gibt es fried rice und chow mein. Unter dem Tisch wird mit einem kleinen Öfchen geheizt – schön warm ist es da, zumindest von unten. An unserem Tisch sitzt eine Gruppe mit mehreren Nepali Frauen, die gerade von einer Hochzeit in Marpha kommen. Außerdem unterhalten wir uns noch ein wenig mit ein paar Einheimischen über das korrupte polit. System des Landes.
Jomsom nach Kagbeni
Heute schlafen wir etwas länger und nach dem Frühstück mit Rührei, Bratkartoffeln und Toast geht es auf zu unserem ersten Trekkingtag in Richtung Kagbeni. Erst kaufen wir jedoch noch Trinkwasser an einer Aufbereitungsstation die es hier überall in den Dörfern entlang des Weges gibt. Nach einer Kontrolle vor der police station (heute Nacht war wohl auch der König hier in Jomosom) beginnt unser Trekking. Durch das breite Flussbett des Kali Gandaki ziehen wir in Richtung Mustang, und nach ca. 2 h legen wir in einem kleinen Dorf eine Rast ein und trinken den obligatorischen Tee. Danach wandern wir weiter und kommen gegen Mittag in unserer Lodge “”New Asian Trekkers Lodge”” in Kagbeni an. Erst essen wir hier zu Mittag (chow mein + spring roll), bevor wir den Ort erkunden. Enge dunkle Gassen führen zum Kloster, welches wir besichtigen. Vom Dach aus hat man einen weiten Blick hinein nach Mustang, hier ist die Grenze und man darf nicht weitergehen. Außerdem sieht man von hier aus in Richtung des Thorong La, welcher bei der Annapurna Umrundung überquert wird. Mit viel Gekicher machen wir noch ein Gruppenfoto mit unseren Guides und Trägern. Gegen Mittag kommt auch hier ein sehr starker Wind auf und man meint wirklich, alles müsse wegfliegen. Nach einer kleinen Ruhepause setzen wir uns im ersten Stock des Restaurants in die Sonne und trinken eine große Kanne Ginger-Tea. Danach genehmigen wir uns eine richtig warme Dusche (wer weiß, wann die nächste kommt!) und es ist schon wieder Zeit fürs Abendessen. Heute essen wir Daal Baht mit Nachschlag. Den Abend vertreiben wir uns mit Würfelspielen – Ludo und Leiterspiel mit unseren Guides und Trägern. Mit einer Wärmflasche bestückt geht es dann in den kalten Schlafsack.
Kagbeni nach Muktinath
Nach dem Frühstück brechen wir auf zum heiligen Pilgerort Muktinath, auf 3.800 m Höhe gelegen. Stetig bergauf gehend sind die knapp 1.000 m gut zu bewältigen, zum Glück ist nur das erste Stück sehr steil, circa nach der Hälfte des Weges geht es zwar stetig, aber flacher bergauf. Unterwegs treffen wir auf ein Gruppe Haschisch rauchender Sadus. Vor Jarkot stärken wir uns in einem Tea stall mit einem schwarzen Tee. Im Ort kommen uns viele Frauen entgegen, die alle zu einem lokalen Fest unterwegs sind. Aus diesem Grund ist Heute auch das Kloster des Ortes geschlossen, so dass wir auf eine Besichtigung verzichten müssen. Jetzt geht es auch schon an die letzten Meter hinauf nach Mukinath, wo wir uns im Ort erst einmal im “”The Royal Mustang Hotel”” einquartieren. Nach dem Mittagessen auf dem Dach des Hotels geht es endlich die letzten 100 Höhenmeter hinauf zur heiligen Pilgerstätte. Am Eingang wecken wir erst mit großen Glocken die Geister, dann geht es durch das Tor über einen Steinpfad zwischen alten Bäumen hindurch hinauf zu den heiligen Wasserspeiern. Unsere Guides gehen an den 108 Wasserspeiern entlang, die alle unterschiedlich aussehen, bespritzen sich mit dem heiligen Wasser und füllen es auch in Flaschen ab, um Familie und Freunden davon mitzubringen. Dieser Ort ist die heiligste hinduistische Pilgerstätte, der Tempel jedoch Heute kaum besucht. Im Innern des Tempels gibt es für die Pilger eine Tikka, das alte Kloster hat jedoch geschlossen. Auf dem gleichen Gelände befindet sich auch ein heiliger buddhistischer Pilgerort – die ewige Flamme. Auf dem Rückweg zum Tor kommen wir noch an einer langen Reihe von Gebetsmühlen vorbei. Zurück im Dorf erstehen wir ein paar Armbänder bevor wir uns bei einem Ginger Tea mit einem Öfchen unter dem Tisch wieder aufwärmen. Am Abend sind wir hier die einzigen Gäste – Zeit und Muße für ein Gespräch mit der ca. 12 jährigen Tochter des Hauses.
Muktinath nach Marpha
Heute heißt es schon wieder Abschied nehmen von Muktinath. Nach einem kräftigen Frühstück mit Tibetan Bread und vegetable omelette machen wir uns an den Abstieg. Leider ziehen Wolken auf und noch vor der Schlucht beginnt es zu tröpfeln. In Eklebathi machen wir eine Teepause und packen die Regensachen aus. Dann fängt es auch bald an richtig zu regnen, die Wolken hängen tief. Dafür bläst aber Heute nicht der gefürchtete Wind in der Kali Gandaki Schlucht. In Jomsom bleiben wir kurz zur Mittagsrast mit Daal bhat. Inzwischen ist der Regen in Schnee übergegangen, deshalb legen wir den restlichen Weg nach Marpha in relativ kurzer Zeit zurück, immerhin betrug die heutige Tagesetappe ca. 27 km. Marpha ist bekannt für seine vielen Äpfel und Aprikosenbäume, also besichtigen wir dort auch eine Schnapsbrennerei. Natürlich wird dabei auch fleißig probiert und wir erstehen für uns und unsere Träger auch apple und apricot brandy, der dort mit Zuckerrohr gebrannt wird. Anschließend unternehmen wir noch einen kleinen Rundgang durch den Ort, der idyllisch gelegen ist mit seinen vielen Feldern und Obstbäumen. Dann wärmen wir uns an einem Öfchen bei einer Kanne Ginger Tea und natürlich Apple Brandy zusammen mit unseren Trägern wieder auf. Sie stoßen gerne mit uns an bevor es mit dem obligatorischen Leiterspiel weitergeht. Zum Abendessen gibt es vegetable sweet and sour und Spaghetti mit Tomatensoße, in einer Pfanne überbacken, lecker. Die Nepali bringen uns ein Kartenspiel bei und dann bringt Markus Ihnen mit viel Gelächter Mau-Mau bei, dieses Spiel wird auch für die nächsten Tage ihr Lieblingsspiel bleiben.
Marpha durch die Kali Gandaki nach Kalopani
Nach dem es die ganze Nacht gestürmt und geregnet hat stärken wir uns nochmals mit Omelette und Tibetan Bread. Im strömenden Regen verlassen wir Marpha und machen uns auf den Weg nach Kalopani. Von den Bergen und der Schlucht des Kali Gandaki ist leider nichts zu sehen, dabei sollte es Heute eine der schönsten Tagesetappen werden. Nach der ersten Teepause steht eine abenteuerliche Flussüberquerung auf dem Programm, danach sind die Schuhe dann endgültig durchnässt. Nach 6 Stunden kommen wir endlich in Kalopani an. Die Lodge ist sehr schön und der Gemeinschaftsraum dank des obligatorischen Öfchens unter dem Tisch auch schön warm. Von den Bergen ist leider noch immer nichts zu sehen, und während unsere Schuhe am Feuer trocknen beginnt es kräftig zu schneien. Nach einer Stunde ist alles weiß und der Schnee schon 5 cm hoch – wenn das so weiterschneit dann haben wir morgen wohl Probleme… Zum Glück hört es jedoch bald auf zu schneien und, welch ein Glück, der Himmel klart langsam auf. Plötzlich sehen wir doch noch das atemberaubende Panorama der 8.000er Dhaulagiri, Annapurna I, II und South. Hier sind wir ganz nah dran und beobachten die Gipfel im Sonnenuntergang und auch bei Sternenglanz. Es ist ganz schön kalt geworden, aber wir schlafen wie die Murmeltiere.
Kalopani nach Tatopani
Ein langer Marsch steht heute wieder auf dem Programm, es geht nach Tatopani, was übersetzt “”heißes Wasser”” bedeutet. Die Sonne strahlt, die Berge sind ganz klar, ein richtiges Bergpanorama mit weißen Gipfeln. Der Schnee beginnt in der Sonne schnell zu schmelzen, so dass der Abstieg auch nicht zu schwierig wird. Die Sonne begleitet uns heute den ganzen Tag hindurch, während wir durch viele Dörfer wandern von 2.600 m auf 1.200 m. Wir sind fast 9,5 Stunden unterwegs mit nur zwei Pausen – ganz schön heftig, dazu geht es ständig berghoch – bergrunter. Die Landschaft verändert sich, es gibt auf dieser Höhe jetzt sogar Bananenstauden, Orangenbäume, Feigenbäume und Kartoffeläcker. Das Daal bhat für unser Mittagessen wird ganz frisch gekocht für uns – wir können sogar beim Kartoffelschälen zuschauen. In Tatopani beziehen wir ein Zimmer im “”Himalaya Hotel”” und bestellen eine leckere Pizza für das Abendessen. Danach ist noch die obligatorische Runde Mau – Mau angesagt.
Tatopani nach Sikha
Heute können wir etwas länger schlafen. Um 8 Uhr gibt es Frühstück mit Omelette, Rösti und tibetischem Brot. Danach machen wir uns auf zu den heißen Quellen im Ort. Dort gibt es zwei Becken (eines für Männer, eines für Frauen), die schon gut gefüllt sind mit Einheimischen, die darin baden, und sich vorne dran duschen oder ihre Wäsche waschen. Zurück in der Unterkunft packen wir unsere Taschen und es geht los in Richtung Sikha. Zunächst noch entlang des Gandaki, dann steigen wir links steil 800 Höhenmeter auf. Die Sonne brennt Heute erbarmungslos und es ist ganz schön anstrengend. Nach einer kleinen Passhöhe gehen wir ständig durch kleine Dörfer, die meisten jedoch sehr arm und ohne Strom. Nach ca. 4 Stunden erreichen wir Shika, wo wir unser Zimmer im “”Moon Light Guesthouse”” beziehen. Wir essen eine Nudelsuppe und eine Tomatensuppe sowie Spaghetti mit Tomatensauce und Zwiebeln. Danach duschen wir uns mal wieder und schlafen uns eine Runde aus, was neue Lebensgeister weckt. Unsere Begleiter vergnügen sich mal wieder mit Mau Mau, nach dem Abendessen mit veg. Frühlingsrolle, Daal Bhat und Everest Bier schließen wir uns ihnen an.
Shikha nach Banthandi
7.30 h: Frühstück mit Bratkartoffeln und Rösti. Dann geht es etwa 800 m steil durch Dörfer empor, die letzten 300 Höhenmeter laufen wir durch den größten zusammenhängenden Rhododendronwald bis nach Ghorepani. Leider zieht sich der Himmel immer mehr zu, so dass wir während des Mittagessens (Spaghetti mit Tomaten) die Bergsicht nicht genießen können. Schade, hier wäre heute eigentlich unsere Unterkunft gewesen, wegen des angekündigten Transportstreiks der Maoisten müssen wir unsere Route jedoch etwas abändern und jeden Tag etwas mehr laufen als ursprünglich geplant. Im Notfall müssten wir nämlich am letzten Tag zu Fuß bis nach Pokhara zurücklaufen… Hier am Ortsausgang treffen wir dann auch den ersten Maoistenkämpfer, der uns höflich zu einer Zahlung von 1.200 Rs/pP (gegen Quittung, versteht sich) auffordert. Dann steigen wir unendliche viele Stufen durch den Wald nach Banthanti ab, der durch seine vielen Flechten und Moose und die riesigen Rhododendronbäume wie ein Märchenwald wirkt. Am Himmel zieht sich ein Gewitter zusammen, aus der Ferne grollt es schon und wir sind noch kein halbe Stunde in unserer gemütlichen Unterkunft, als es heftig zu regnen und sogar zu hageln beginnt. Wir machen es uns im urigen Gemeinschaftsraum gemütlich, in der Mitte steht der obligatorische “”Bollerofen””, alles ist aus Brettern zusammengezimmert. Hier wird Heute auch überall das Holi-Fest gefeiert und auch wir bekommen noch eine rote Bemalung verpasst. Während wir uns zum Essen hinsetzen (Nudelsuppe, daal bhat und potato veg. Curry) spielt die ganze Mannschaft Carrium Board, eine Art Billiard mit Holzsteinen auf einem großen Holzbrett.
Banthandi nach Bhiretanti
Nach dem Frühstück mit Omelette und tibetan bread geht es heute über endlos erscheinende Steinstufen nur steil bergab – eine echte Herausforderung für jedes Knie! Auf 1 km Luftlinie fast 1.000 Höhenmeter. Der Himmel ist noch zugezogen, aber es regnet nie wirklich. Die Landschaft wird hier immer grüner, bald wachsen wieder Bananenstauden. Tief im Tal, direkt an einem Bach, machen wir eine Pause und essen gebratene Nudeln. Dann geht es weiter, immer noch stetig bergab bis nach Bhiretanti, wo wir in der “”River View Lodge”” ein Zimmer beziehen. Danach machen wir einen kleinen Spaziergang nach Nayapol, was neue Brücke bedeutet und direkt an der Strasse nach Pokhara liegt. Hier steht ein ausgebrannter Bus, welcher gestern von den Maoisten überfallen wurde. Ab hier sollte Morgen eigentlich unser Bus starten… Wir trinken noch einen Tee und machen uns langsam auf den Rückweg. Auf halber Strecke liegt das Haus eines Bekannten von Jangbu, der uns noch zu einem Gewürztee einlädt. Den restlichen Nachmittag verbringen wir ganz gemütliche bei einem Mint-Tee und einem Bier auf der überdachten Terrasse unserer Lodge direkt am Fluss. Das Abendessen nehmen wir ebenfalls auf der Terrasse ein (Pizza und Nudelsuppe). Heute ist schließlich unser Abschiedsfest und Krishna hat schon eine Trommel bereit gelegt. Vielfach gesungen wir an diesem Abend “”Resham Firiri””. Zum Dessert gibt es noch eine Überraschung – ein Schokoladen-Geburtstagskuchen mit Schokoglasur und weißer Schrift: “”Hallo Heike – alles Gute zum Geburtstag””. Nach dem überreichen der weißen Schals verteilen wir dann im Gegenzug noch unsere Trinkgelder an Pemba, Purba und Jangbu. Zum Abschluss des schönen Abends tanzen wir noch ein bisschen…
Bhiretanti nach Pokhara
Heute heißt unser Ziel Pokhara, 42 km entfernt, egal wie. Zur Stärkung gibt es erstmal ein kräftiges Frühstück mit Zwiebelomelette und Banana Pancake. Das erste Teilstück des Weges führt uns über einen Pass (ca. 1.600 m) nach Lumle zur Hauptstrasse. Vor noch nicht allzu langer Zeit ist hier wohl der Weg weggerutscht und der Hang ganz schön steil. Wir finden jedoch unseren Weg und bald ist dieses Stück bewältigt und wir kommen zum nächsten Ort. Von dort aus wird versucht, telefonisch einen Bus zu organisieren, aber das Telefonnetz hat wohl den ganzen Morgen nicht funktioniert. Wir laufen deshalb weiter über die Strasse nach Khalse, wo nach dem Mittagessen tatsächlich ein kleiner Bus ankommt- Glück gehabt, denn die restlichen 30 km hätten sich wohl ganz schön gezogen. Im Hotel verabschieden wir uns von unseren Trägern und von Jangbu und freuen uns dann über die warme Dusche – ein herrliches Gefühl. Danach spazieren wir noch ein wenig entlang der Lakeside, bevor wir uns bei einem Bier, Bruschetta und Pakoras gemütlich in einem Restaurant niederlassen und das Trekking noch einmal Revue passieren lassen.
Pokhara nach Kathmandu
Nach einer langen erholsamen Nacht treffen wir uns Heute zu einem reichhaltigen Frühstück im Garten unseres Hotels. Vorher haben wir noch schnell ein paar Fotos vom Machapuchre gemacht, der sich vor einem strahlend blauen Himmel erhebt. Um halb zehn geht es zum Flughafen, von wo aus wir gegen 11h mit einer alten Twin Otter von “”Yeti Airlines”” zu unserem Flug entlang der Himal-Kette zurück nach Kathmandu starten. Bei Sonnenschein fahren wir mit dem Taxi nach Thamel zum Mittagessen – Heute ist in Irland St. Patrick´s Day, und so haben sich einige Kneipen auch geschmückt. Anschließend fahren wir weiter zur Stupa nach Swayambunath, ein heiliger Ort sowohl für Buddhisten als auch für Hindus. Überall wird irgendetwas gefeiert oder geopfert, dazwischen laufen überall die Affen herum, die Stupa wird ja auch Affentempel genannt. Von hier aus hat einen sehr guten Blick über das gesamte Kathmandu-Tal. Man kann sich hier ewig aufhalten und entdeckt ständig etwas Neues.
Kathmandu und zurück nach Frankfurt
Heute ist leider schon unser letzter Tag angebrochen. Krishna holt uns heute Morgen nochmals vom Hotel ab und wir gehen zu Fuß nach Pashupatinath, der heiligen Verbrennungsstätte der Hindus am Bagmati Fluss. Als Nicht-Hindus haben wir keinen Zugang zu den Tempelanlagen, aber von der anderen Seite des Flusses hat man freien Blick auf die Verbrennungsanlagen, den sog. Ghats. Hier verbrannt zu werden befreit vom Zyklus der Wiedergeburten und man sieht, dass dies auch reichlich genutzt wird. Durch ein Wohngebiet gehen wir im Anschluss zurück. Am Samstagmorgen werden auch hier die Kinder gebadet und in den Gärten und Höfen herrscht reges Treiben. Unser letztes Ziel für Heute ist die Stupa von Bodnath, die wir noch ein letztes Mal im Uhrzeigersinn umkreisen bevor wir uns auf einer Dachterrasse zu unserem letzten Mittagessen in Nepal niederlassen. Am Abend geht unser Flug zurück nach Deutschland, wo wir in den frühen Morgenstunden ankommen.